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Erste-Hand-Erfahrung: Mit Brittany Ferries von Saint-Malo nach Portsmouth

Fähre Portsmouth – Saint-Malo: an Bord der Fähre

Denkst du darüber nach, die Fähre von Frankreich nach England zu nehmen? Die Route Saint-Malo – Portsmouth gehört zu den komfortabelsten und zugleich schönsten Überfahrten. Ideal, wenn du nach Südengland oder London reist – oder umgekehrt von England Richtung Bretagne oder Normandie.

Wir sind diese Überfahrt selbst im August gefahren und teilen hier unsere Erfahrungen: vom Check-in bis zu den Einrichtungen an Bord – plus praktische Tipps, die du nicht in deiner Buchungsbestätigung findest.

Die Routen zwischen Portsmouth und Frankreich

Wir sind auf der Hinfahrt mit der Fähre von Saint-Malo nach Portsmouth gereist. Auf dem Rückweg war eigentlich die Fähre von Portsmouth nach Caen geplant, doch wegen eines Autodefekts und einer ausgebuchten Fähre (beliebte Route) wurde es an anderen Tagen schließlich die Verbindung von Portsmouth nach Cherbourg.

Honfleur in Frankreich
Honfleur in Frankreich

Mitte August sind wir aus den Niederlanden Richtung Saint-Malo aufgebrochen – mit einer Zwischenübernachtung in Belgien, um am nächsten Tag weiterzufahren. Nach einem kurzen Lunchstopp in Honfleur, einer Hafenstadt in Frankreich, erreichten wir am frühen Abend Saint-Malo. Wir haben uns noch einen Tag Zeit genommen, die Stadt zu erkunden, und in einem kleinen Bistro-Hotel innerhalb der Stadtmauern (Intra-Muros) in rund 50 Metern Entfernung vom bekannten Strand übernachtet.

Die alte ummauerte Stadt Saint-Malo, gesehen von der Fähre von Brittany Ferries
Saint-Malo von der Fähre aus gesehen

Saint-Malo ist eine sehenswerte Stadt mit viel Geschichte – einst sogar Stadtstaat, als Piratenstadt bekannt und außerdem Schauplatz der Serie/Verfilmung „All the Light We Cannot See“. Auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge entlang der bretonischen und normannischen Küste und ggf. zum Mont Saint-Michel.

Terminal, Zoll und Boarding bei Brittany Ferries in Saint-Malo

Am nächsten Morgen war es soweit: ab zur Brittany-Ferries-Anlage in Saint-Malo. Nach einem kurzen Fotostopp – etwas Material für unsere Seiten – fuhren wir zum Check-in und durch den Zoll. Das ging zügig und reibungslos: Passkontrolle, einchecken, Boardingpässe erhalten – nach etwa einer halben Stunde waren wir bereits an Bord. Die einzige Störung war unser eigenes Auto, das sich beim Einschiffen merkwürdig verhielt – dazu später mehr.

Reist du als EU-Bürger ins Vereinigte Königreich? Denk an die ETA die Beantragung kann bis zu 3 Werktage dauern und kostete bei uns 16 Pfund pro Person. Gilt auch für die Kleinsten (4 und 2 Jahre). Zudem ist seit dem Brexit ein Reisepass erforderlich; ein Führerschein reicht nicht mehr aus.

Einmal an Bord der Fähre – treffend „Saint-Malo“ genannt – hatten wir reichlich Zeit, das Schiff zu erkunden. Wir hatten uns für die Tagesfahrt entschieden. Außerdem war dies eine der neuesten Fähren der Brittany-Ferries-Flotte, eine „grünere“ LNG-Hybrid-Fähre.

Überfahrt Saint-Malo – Portsmouth

Route: von Saint-Malo (Bretagne) nach Portsmouth.
Dauer der Überfahrt: 7 Stunden 30 Minuten
Preis: € 350 für 4 Personen und ein Auto.
Ideal für: Überfahrten ab Portsmouth Richtung Bretagne/Normandie und z. B. von London Richtung Paris – oder umgekehrt.
Gebucht über: Brittany Ferries

Fahrzeugdeck auf der Saint-Malo

Beim Boarding standen wir relativ weit vorn. Auf der „Saint-Malo“ gibt es zwei Fahrzeugdecks für Pkw. Alles ist großzügig angelegt und wirkt nagelneu. Sieh dir dazu auch die Bilder unten an – sie geben einen guten Eindruck vom Fahrzeugdeck der Fähre.

Wir waren mit dem Auto unter den Ersten an Bord und standen entsprechend weit vorn – so kommt man in Portsmouth (hypothetisch) schön schnell von Bord. Auch für Wohnmobile und Wohnwagen gibt es reichlich Platz, um stressfrei einzuparken.

Tipp: Vergiss beim Verlassen des Fahrzeugdecks nicht, die Alarmanlage am Auto auszuschalten. Es passiert öfter, dass Batterien leer sind, weil der Alarm während der gesamten Fahrt auslöst.

Wir sind dann aus dem Auto und nach oben an Bord gegangen. Wir haben nicht viel Gepäck mitgenommen – Fehler –, weil wir dachten, später noch einmal zum Auto zu können. Das geht nicht, also vorher einplanen. Da die Klimaanlagen an Bord recht kräftig laufen, ist z. B. ein zusätzlicher Pullover nicht verkehrt.

Die Boardingkarten sind wichtig – sie sind auch der Zugang zu deiner Kabine.

Wichtig: Die Boardingkarte vom Check-in gut aufbewahren. Sie ist nicht nur der Schlüssel zu deiner Kabine (falls gebucht), sondern wird auch in den Restaurants und im Duty-Free-Shop benötigt.

An Bord

An Bord gibt es natürlich genug zu tun. Die Überfahrt dauert eine Weile – in unserem Fall eine Tagesfahrt von 7 Stunden und 30 Minuten.

Es gibt u. a. zwei Restaurants: Le Littoral (Bistro) und Le Jardin (mehr Buffet-Stil). Außerdem ein Sundeck mit Spielgeräten für Kinder und Terrassen, auf denen man die Sonne genießen kann. Eine Bar (Breizh Ma Bro Bar) ist ebenfalls an Bord – die haben wir auf der Tagesfahrt allerdings nicht voll erlebt. Zudem gibt es mehrere Lounges, eine Galerie, eine Art Mini-Spa sowie einen Kids-Play-Bereich und ein paar Arcade-Automaten.

Wer noch mehr Ruhe und Komfort möchte, kann (gegen Aufpreis) in die C Club Lounge/das C Club Restaurant – dort sind z. B. auch Getränke, Essen und ggf. Snacks inkludiert.

Selbstverständlich gibt es auch mehrere Decks mit Kabinen. Auf dieser Überfahrt hatten wir keine Kabine, weil es eine Tagesfahrt war. Rückblickend – wegen der Mittagsschläfchen der Kinder – wäre das keine schlechte Idee gewesen. Das haben wir aber erst an Bord realisiert; geschlafen wurde trotzdem gemütlich auf den Sofas.

Für Hunde gibt es Zwinger, oder – wenn du eine haustierfreundliche Kabine buchst – darf dein Vierbeiner mit in die Kabine.

Achtung: Handy an Bord
Maritimes Netz: Am besten mobile Daten unterwegs deaktivieren und/oder bei Bedarf ein kleines WLAN-Paket an Bord buchen.

Auf dem Schiff wechselt das Netz häufig – von französisch zu britisch zu einem maritimen Satellitennetz und zurück. Das Satellitennetz ist sehr teuer; um Überraschungen zu vermeiden: einfach ausschalten – es ist vermutlich sowieso Urlaub! Oder vorab Inhalte zum Anschauen herunterladen.

Streaming über das WLAN ist an Bord nicht möglich (außer mit teurem Abo). Wenn du zusätzliches Entertainment für die Kinder möchtest, lade vorher ein paar Filme auf deine Geräte. Es gibt zwar genug Unterhaltung an Bord, aber angesichts der Überfahrtsdauer ist das eine angenehme Ergänzung. Auf der Nachtfahrt ist das kein Thema, bei der Tagesfahrt kann sich die Zeit länger anfühlen.

Restaurants an Bord der „Saint-Malo“

Neben der Bar für kleine Snacks gibt es zwei Restaurants. Bei uns fiel die Wahl auf Le Littoral – eher Bistro-Stil. Le Jardin ist etwas zugänglicher und erinnert mehr an ein Buffet-Restaurant. Diesmal sind wir das Risiko mit den Kindern eingegangen und haben im Le Littoral zu Mittag gegessen – unserer Meinung nach sehr empfehlenswert.

Le Jardin haben wir nicht getestet, daher kein direkter Vergleich. Auf unseren Fotos bekommst du aber einen Eindruck. Außerdem gab es dort Snacks für zwischendurch. Auch hier gilt: Boardingkarte mitnehmen!

Duty-Free-Shop

Es gibt auch einen Duty-Free-Shop an Bord. Tipp: Geh nicht direkt am Anfang hin – zu Beginn und am Ende ist es dort am vollsten. Wenn du etwas wartest, wird es schnell ruhiger. Im Duty-Free gibt es das übliche Sortiment: Souvenirs, Getränke, Parfüm, Spielzeug etc.

Unterhaltung an Bord & Entertainment-Team

Die Fähre „Saint-Malo“ ist gut auf Unterhaltung unterwegs ausgerichtet. In der Bar (abends besonders nett) gibt es gelegentlich Live-Musik; außerdem hängen große Bildschirme, auf denen mal Filme, mal Sport laufen.

Darüber hinaus gibt es Restaurants, in denen man Zeit verbringen kann, ein kleines Wellness-Center, ein Sonnendeck, einen Arcade-Bereich, einen Spielbereich für kleinere Kinder und eine Destination Lounge, in der du mehr Infos zu allen Zielen von Brittany Ferries findest.

Außerdem gibt es die La-Plage-Lounge, die Les-8-Trésors-Lounge und einen Ausstellungsbereich mit etwas Kunst und Informationen. Insgesamt ist genug geboten. Wenn du eigene Filme schauen möchtest, lade sie am besten vorher herunter.

Kabinen an Bord der Fähre

Auf dieser Überfahrt hatten wir keine Kabine, auf dem Rückweg von Portsmouth nach Cherbourg jedoch schon. Dieses Schiff ist eine Kopie der „Saint-Malo“, die „Santona“. Auf der „Santona“ hatten wir eine 4-Bett-Außenkabine mit Fenster und TV.

Die Kabine war angenehm geräumig und absolut in Ordnung. Natürlich kann man noch mehr Komfort buchen – z. B. die Admiral Cabin oder eine Commodore Cabin (siehe Video oben). Es gibt auch haustierfreundliche Kabinen, damit der Hund mit in den Urlaub bzw. auf die Überfahrt kann. Wie gesagt: Auf dem Rückweg hatten wir eine 4-Bett-Kabine, die mit zwei Kindern (4 und 2) sehr gut passte. Das Bad war ausreichend groß. Insgesamt eine ordentliche, saubere und moderne Kabine.

Wenn du für deinen England-Urlaub deinen Hund mitnehmen möchtest – nur zu! Nicht nur wegen der Fähre, sondern vor allem, weil das Vereinigte Königreich sehr hundefreundlich ist: Hotels, Campingplätze, Restaurants – Hunde sind fast überall willkommen. Was dein Hund erfüllen muss, um mit ins UK zu reisen, liest du in diesem Blog.

Schön bei Ankunft in Portsmouth (oder Saint-Malo)

Wenn du dich Portsmouth näherst, lohnt sich ein Abstecher aufs Sundeck (oberstes Deck). Von hier siehst du die Fähre am Isle of Wight mit seinen beeindruckenden Klippen vorbeiziehen. Auch die Einfahrt in den Hafen durch den Solent ist ein schöner Abschluss der Überfahrt.

Vom Deck aus siehst du u. a. den Spinnaker Tower, die autofülligen Wightlink-Fähren (mitunter mit hupenden Alarmanlagen) und mit etwas Glück das Hovercraft, das zum Isle of Wight an- oder ablegt. Eine erinnerungswürdige Art, die Reise zu beenden, bevor du von Bord gehst.

In umgekehrter Richtung ist es mindestens genauso besonders. Wenn du Saint-Malo aus Portsmouth ansteuerst, solltest du unbedingt an Deck gehen: Der Blick auf die alten Stadtmauern und den historischen Hafen ist ein großartiger Auftakt für die Bretagne.

Ausschiffen (oder auch nicht?)

Und dann kam die große Überraschung der Reise – die wir beim Boarding schon geahnt hatten. Beim Auffahren schien die Kupplung unseres Autos zu schwächeln; das Gefährt ist alt, aber die Chance, dass es ausgerechnet auf der Fähre passiert, ist doch klein, oder? Weit gefehlt: Beim Ausschiffen ging gar nichts mehr – Kupplung defekt. Wir standen auch noch ziemlich weit vorn. Stress.

Der Steward, der uns von Bord lotsen sollte, blieb freundlich und meinte, wir müssten warten, bis die übrigen Fahrzeuge die Fähre verlassen haben – dann ließe sich klären, ob und wie unser Auto herunterkommt.

Hilfe vom Brittany-Ferries-Team: unbezahlbar!

Zum Glück hat uns sowohl die Crew an Bord bestens geholfen. Wir erfuhren, dass es oft gerade die Batterien sind, die schlapp machen, weil Leute vergessen, die Alarmanlage abzuschalten. Unser Auto wurde schließlich vom Brittany-Ferries-Personal von der Fähre geschoben.

Auch das Team vor Ort von Brittany Ferries war super hilfsbereit, in den folgenden Tagen gut erreichbar und hat uns rund um das Auto unterstützt – es musste nämlich noch aus dem Zollbereich in die Werkstatt geschleppt werden.

Zum Glück hatte ich – ohne groß darüber nachzudenken – ein flexibles Ticket gebucht. Das war im Nachhinein unsere Rettung: Wir konnten unsere Rückfahrt beliebig umbuchen, was wir wegen der längeren Reparaturzeit auch zweimal getan haben.

So landeten wir schließlich auf der Rückfahrt nach Cherbourg – statt der Route Portsmouth–Caen.

Woran du denken solltest, wenn du die Fähre zwischen Saint-Malo und England nimmst
  • Vergiss nicht, rechtzeitig deine ETA zu beantragen, wenn du ins Vereinigte Königreich reist. Das kann bis zu 3 Tage dauern und kostet etwa 16 Pfund / 19 Euro pro Person.
  • Wenn du aus dem Vereinigten Königreich nach Saint-Malo fährst: Plane 1–2 Tage in der Stadt ein. Es lohnt sich – schöne Stadt mit viel Geschichte und genug zu erleben.
  • Reisepass erforderlich – sowohl für Portsmouth als auch für Saint-Malo.
  • Lade vorab Unterhaltung auf dein Smartphone/eine Tablet.
  • Nimm Wichtiges aus dem Auto mit (z. B. einen Pullover). Während der Fahrt kommst du nicht mehr zum Fahrzeug.
  • Schalte die Autoalarmanlage aus – es kommt häufiger vor, dass Fahrzeuge mit leerer Batterie am Ziel ankommen.
  • Hab deine Boardingkarte gut auf – sie ist der Schlüssel für deine Kabine und wird außerdem in Restaurants und im Duty-Free benötigt.

Fazit: Die Überfahrt Saint-Malo – Portsmouth ist eine komfortable Möglichkeit, zwischen Frankreich und England zu reisen. Die Schiffe sind modern, die Fahrt dauert etwas mehr als sieben Stunden und an Bord gibt es genug Unterhaltung. Mit der richtigen Vorbereitung – Reisepass, ETA und ein paar Essentials aus dem Auto – beginnt der Urlaub eigentlich schon beim Betreten des Schiffs. Für uns war es eine rundum schöne Erfahrung – trotz eines kleinen, unerwarteten Autoproblems!

Mietwagen und Linksverkehr

Vor allem anfangs an den Kreisverkehren aufpassen – der Verkehr kann von rechts kommen. Und bei der Mietwagenwahl vor Ort vielleicht lieber eine Automatik statt Schaltwagen nehmen. Ich habe mich ständig dabei ertappt, mit der „falschen“ Hand schalten zu wollen – bis mir wieder einfiel, dass der Schalthebel links ist und nicht rechts.

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